Indus

Indus
Ịn|dus, der; -:
Fluss in Vorderindien.

* * *

I
Ịndus
 
[lateinisch], das Sternbild Indianer.
 
II
Ịndus
 
der, Hauptstrom Pakistans, Gesamtlänge 3 200 km. Der Indus entspringt in China (Tibet) 5 182 m über dem Meeresspiegel im Transhimalaja, fließt in nordwestliche Richtung zwischen Gebirgsketten des Karakorum und Himalaja durch den indischen und pakistanischen Teil Kaschmirs, biegt in Pakistan (Kaschmir) nach Süden um und durchbricht das Gebirge in über 3 000 m tiefen Schluchten. Nach der Einmündung des Kabul (rechter Nebenfluss) tritt der Indus in das nördliche Industiefland, den Pandschab (Fünfstromland), ein. Von hier an hat er geringes Gefälle und neigt bei Hochwasser zu Laufverlegungen. Wichtigster Zufluss ist der Panjnad, der aus der Vereinigung der Pandschabflüsse Jhelum, Chenab, Ravi, Beas und Sutlej entstanden ist und oberhalb von Mithankot den Indus von links erreicht. In dem durch Trockenheit gekennzeichneten südlichen Industiefland bildet der Indus eine bis 150 km breite, 50 000 km2 große Stromoase, die Kornkammer Pakistans; die Wasserführung beträgt bei Sukkur zwischen 30 000 m3/s (in der Regenzeit) und 560 m3/s (in der Trockenzeit). Im Unterlauf verdunstet das Wasser des Flusses in der Trockenzeit weitgehend. Ab Tatta baut der Indus ein 7 800 km2 großes Delta auf und mündet südlich von Karatschi ins Arabische Meer.
 
Für die Bewässerung ist das Flusssystem des Indus von großer Bedeutung. Aufgrund des Vertrages von 1960 (Indus Water Treaty) verfügt Pakistan über das Wasser des Indus, außerdem über das der westlichen Pandschabflüsse Jhelum und Chenab, Indien steht das Wasser der drei östlichen Pandschabflüsse Ravi, Beas und Sutlej zu. Im Zusammenhang mit der Ablenkung der Oberläufe von Ravi, Beas und Sutlej nach Indien waren in Pakistan zur Versorgung der landwirtschaftlichen Nutzflächen mit Wasser neue Staudämme, -wehre und Bewässerungskanäle im Pandschab, wo das gut ausgebaute Bewässerungssystem ab etwa 1859 während der britischen Kolonialherrschaft entstanden war, erforderlich. Wichtigste Staudämme sind der Mangladamm (Fertigstellung 1967) am Jhelum und der nordwestlich von Islamabad errichtete Tarbeladamm (Fertigstellung 1975) am Indus; der Tarbeladamm, ein Erd-Fels-Schüttdamm (Kronenlänge 2 470 m, Kronenhöhe 137 m, Basisbreite 800 m, aufgeschüttetes Material 142,3 Mio. m3), verfügt über einen Stauraum von 13,69 Mrd. m3 und dient der Bewässerung, Energiegewinnung und Abflussregulierung (Verhinderung von Überschwemmungen im südlichen Industiefland). Im südlichen Industiefland entstanden die Bewässerungsanlagen erst ab 1932 (Fertigstellung des Sukkurdammes); 1955 wurde der Kotridamm (südlich von Sukkur), 1962 der Gududamm (nördlich von Sukkur) vollendet.
 
 
F. Scholz: Bewässerung in Pakistan, in: Erdkunde. Archiv für wiss. Geographie, Bd. 38, H. 3 (1984).
 

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Ịn|dus, der; -: Fluss in Vorderindien.

Universal-Lexikon. 2012.

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